Die Zinsentwicklung bei Baufinanzierungen hat sich im Jahr 2024 stabilisiert, was für potenzielle Immobilienkäufer spannende Möglichkeiten eröffnet. Nach den starken Schwankungen der Bauzinsen in der zweiten Jahreshälfte 2023 zeigt sich seit Anfang 2024 eine positive Seitwärtsbewegung. Zwar sind keine drastischen Zinssenkungen zu erwarten, doch die Zinsen befinden sich auf einem günstigeren Niveau als in den vergangenen Monaten. Dieses aktuelle Zinsumfeld erfordert eine strategische Herangehensweise von Käufern und Eigentümern, die eine Anschlussfinanzierung planen.
Bauzinsen 2024: Stabile Seitwärtsbewegung
Seit Anfang 2024 erleben die Baufinanzierungszinsen eine erfreuliche Stabilität, nachdem sie im Vorjahr deutlich angestiegen waren. Besonders bemerkenswert ist der leichte Rückgang in der zweiten Jahreshälfte, der auf internationale wirtschaftliche Entwicklungen zurückzuführen ist. Die Sorgen über eine mögliche Rezession in den USA haben dazu geführt, dass deutsche Bundesanleihen attraktiver wurden, was die Bauzinsen leicht sinken ließ. Ein abruptes Ansteigen der Zinsen ist in den kommenden Monaten jedoch unwahrscheinlich, da sich die Märkte mittlerweile auf mögliche Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) eingestellt haben.
EZB-Entscheidungen bereits eingepreist
Die Zinspolitik der EZB hat seit Beginn des Jahres nur noch begrenzten Einfluss auf die Bauzinsen. Experten schätzen, dass die erwarteten Zinssenkungen von etwa 0,25 Prozentpunkten bereits weitgehend eingepreist sind. Daher wird das Zinsniveau bis Ende 2024 voraussichtlich in einem Bereich zwischen 3 und 4 Prozent bleiben. Michael Neumann, Vorstand der Dr. Klein Privatkunden AG, sieht in diesem stabilen Umfeld eine hervorragende Gelegenheit für Immobilienkäufer, da die Hoffnung auf weiter sinkende Zinsen aktuell wenig realistisch erscheint.
Chancen für Immobilienkäufer und Anschlussfinanzierungen
Für Kaufinteressenten stellen die derzeitigen Zinsen eine willkommene Gelegenheit dar, um in den Markt einzutreten. Mit einem Zinssatz von 3,13 Prozent für zehnjährige Darlehen (Stand September 2024) sind die Konditionen so günstig wie seit Monaten nicht mehr. Mirjam Mohr von Interhyp betont, dass solche Zinsniveaus seltene Chancen bieten, um langfristig sichere Finanzierungen abzuschließen. Immobilienkäufer sollten daher nicht zu lange zögern, da die Preise für Immobilien nach Einschätzung vieler Experten wieder moderat anziehen könnten.
Auch für Eigentümer, die sich mit der Anschlussfinanzierung beschäftigen, ist das aktuelle Zinsniveau attraktiv. Insbesondere wenn der ursprüngliche Kredit noch aus der Niedrigzinsphase stammt, empfiehlt es sich, spätestens ein Jahr vor Ablauf der Zinsbindung eine Anschlussfinanzierung zu planen. Dadurch lässt sich das Risiko höherer Kosten in der Zukunft minimieren.
Langfristige Aussichten: Moderate Steigerungen ab 2025
Die langfristigen Prognosen deuten darauf hin, dass die Bauzinsen im Jahr 2025 wieder leicht ansteigen könnten. Die Commerzbank erwartet, dass die Zinsen im zweiten Halbjahr 2025 wieder bei etwa 3,5 Prozent oder leicht darüber liegen werden. Dennoch bleibt die Entwicklung moderat, was angesichts der weiterhin bestehenden Wohnraumnachfrage Stabilität in den Immobilienmärkten schafft. Ein erneuter Immobilienboom wie vor der Zinswende wird jedoch von vielen Experten ausgeschlossen.
Zeitfenster für Immobilienkäufer: Jetzt handeln
Für Kaufinteressenten ergibt sich derzeit ein spannendes Zeitfenster, um von günstigen Finanzierungsbedingungen zu profitieren. Die Bauzinsen lagen im Juli und August 2024 bei rund 3,2 Prozent, teilweise sogar darunter. Oliver Kohnen von Baufi24 sieht hierin eine günstige Gelegenheit, da die erwarteten Zinssenkungen der EZB bereits im Markt eingepreist sind. Weitere signifikante Zinssenkungen sind eher unwahrscheinlich. Daher sollten Immobilienkäufer die aktuelle Lage nutzen und nicht auf einen noch günstigeren Zeitpunkt spekulieren.
Nachfrage nach Baufinanzierungen nimmt wieder zu
Eine aktuelle Analyse von Barkow Consulting zeigt, dass die Nachfrage nach Baufinanzierungen im Juli 2024 deutlich angestiegen ist. Das Neugeschäft deutscher Banken mit Immobilienkrediten erreichte mit 19,5 Milliarden Euro den höchsten Wert seit zwei Jahren. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass viele Käufer angesichts der stabilen Zinslage den Schritt in den Immobilienmarkt wagen. Zudem scheinen steigende Mieten und die leicht gesunkenen Bauzinsen den Markt für Baufinanzierungen zu beleben.
Fazit: Gute Rahmenbedingungen für Immobilienkäufer und Eigentümer
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Jahr 2024 solide Rahmenbedingungen für Immobilienkäufer und Eigentümer bietet, die eine Anschlussfinanzierung planen. Mit Bauzinsen, die sich im Bereich von 3 bis 4 Prozent bewegen, erleben wir eine Phase der Stabilität, in der spekulative Zinssenkungen nicht zu erwarten sind. Immobilienkäufer sollten diese Chance nutzen, bevor die Preise wieder anziehen.
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